
Gegen eine bauliche Vision, die wertvollste Baudenkmäler zerstören will
Die beiden Hochhäuser von Herzog & de Meuron für die F. Hoffmann-La Roche AG dominieren heute das Basler Stadtbild und drücken ihm einen starken Stempel auf. Nach dem Willen des Pharma-Unternehmens soll die bauliche Umwälzung auf dem Südareal weiter vorangetrieben werden – unter anderem mit einem dritten Hochhaus, das die beiden Geschwister nochmals überragen will.
Die F. Hoffmann-La Roche AG und ihre Hausarchitekten Herzog & de Meuron schrecken nicht davor zurück, dafür Bauten zu opfern, die von herausragender historischer und architektonischer Bedeutung sind.
Über Jahrzehnte hinweg hatten die beiden Architekten Otto Salvisberg (1882-1940) und Roland Rohn (1905-1971) dem aufstrebenden Pharma-Unternehmen ein bauliches Gesicht gegeben. Heute handelt es sich um eines der bedeutendsten Beispiele einer «Corporate Architecture» auf dem Europäischen Kontinent.
Gegen die geplante Zerstörung dieser aussergewöhnlichen Baukultur aus dem 20. Jahrhundert hat sich in Basel, der Schweiz und international ein breiter Protest erhoben. Auch der Heimatschutz stellt sich klar gegen eine bauliche Vision, die wie aus der Zeit gefallen scheint.
Medienberichte
Braucht Basel ein «Rochehattan»? Herzog & de Meurons drittes Hochhaus verpasst die Chance einer Innovation
(Neue Zürcher Zeitung, Bernd Nicolai, 17. November 2020)
Institut für Kunstgeschichte: Roche-Areal Basel
(Institut für Kunstgeschichte, 17. November 2020)
Als gäbe es kein Gestern mehr
(FAZ, Matthias Alexander, 17. November 2020)
Dritter Roche-Turm: Widerstand aus Architekturkreisen
(SRF, Regionaljournal Basel Baselland, 6. November 2020)
Debatte zum Roche-Areal: «Der Park wird nicht öffentlich sein»
(Veranstaltung, ARCHITEKTURBASEL, 6. November 2020)
Kollhoff, Caruso, Lampugnani und Co: Breiter Widerstand gegen Pläne der Roche
(ARCHITEKTURBASEL, 3. November 2020)
Petition zur Rettung von Roche-Bauten
(Hochparterre, Werner Huber, 2. November 2020)
Experten-Aufstand gegen Roche: Industriegebäude sollen erhalten bleiben
(Schweiz am Wochenende, Patrick Marcolli, 2. November 2020)
Von der Verantwortung der Mächtigen
(Tec21, Bernhard Furrer, Architekt und Denkmalpfleger, 23. April 2020)
Roche Basel: Auch klimapolitisch gegen den Abbruch. Daniel Kurz, Chefredaktor von werk,bauen+wohnen, ist irritiert über das Schweigen in Basel gegenüber den Abrissplänen des Pharmaunternehmens. Die werk-notiz vom 25. Januar 2021 finden Sie hier.
Der Heimatschutz Basel kämpft zurzeit mit der Gruppe "Tabula Rasa" für den Erhalt der hochbedeutenden Industriebauten auf dem Roche-Südareal (entlang dem Rhein) in Basel. Das Positionspapier finden Sie hier.
Braucht Basel ein «Rochehattan»? Herzog & de Meurons drittes Hochhaus verpasst die Chance einer Innovation. Bernd Nicolai in der NZZ vom 17.11.2020
1169 Unterschriften gegen den Abbruch der Baudenkmäler auf dem Roche-Areal
Das Pharmaunternehmen F. Hoffmann-La Roche sieht auf seinem Stammgelände auf dem Südareal in Basel den Abbruch sämtlicher Gebäude mit Ausnahme des historischen Verwaltungssitzes vor. Abgerissen werden soll u.a. das Bürohochhaus von Roland Rohn (Bau 52, 1959-60) und das 1937 fertiggestellte Betriebsgebäude von Otto Rudolf Salvisberg (Bau 27): Eine Industriebau-Ikone von europäischem Rang. Auf «change.org» haben innerhalb der Sammelfrist 1169 Personen aus Basel, der Schweiz und Europa die Petition für eine substanzschonende und nachhaltige Arealentwicklung unterschrieben. Der Basler und der Schweizer Heimatschutz unterstützen die Petition.
Refit-Reuse-Recycle: Rettet die Roche-Bauten in Basel!«Die faktische Befreiung von staatlichen Regelungen, wie sie für andere Firmen gelten, bringt Verpflichtungen mit sich. Der Pharmariese muss sich daran messen lassen, wie er in Selbstverantwortung mit dem ihm zugestandenen Entscheidungsfreiraum umgeht.» Bernhard Furrer, Tec21, 24.4.2020
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